1. April 2022
Wir erinnern uns selbst immer wieder gerne an die Anfänge unserer Selbstständigkeit zurück und möchten euch heute einen etwas persönlicheren Einblick in den Weg geben, den wir in den letzten neun Jahren gegangen sind.
Selbstständigkeit? Ja, bitte!
Eduard und ich lernten uns vor 10 Jahren kennen. Ich hatte gerade meinen Studienabschluss in „Mittelstandsökonomie“ in der Tasche und saß auf gepackten Koffern, um meinen Master in „Business Administration & Marketing Management“ in München zu absolvieren. Eduard steckte, an der TU Kaiserslautern, mitten im Informatik-Studium.
Mein Traum war es tatsächlich schon als Kind selbstständig zu sein – im Laufe der Jahre kam meine Leidenschaft für das Schreiben dazu. Ich hatte allerdings noch keinen Schimmer, wie ich das irgendwann mal miteinander kombinieren sollte. Glücklicherweise spielte mir die rasante Entwicklung des Onlinemarketings dabei in die Karten.
Während Eduard sich sein Studium mit dem Erstellen von Websites finanzierte, schrieb ich Blogartikel und E-Mail-Newsletter für kleinere Unternehmen, an die ich über Bekannte kam. Jeder von uns hatte sein eigenes Kleingewerbe angemeldet. In den Endzügen meines Masterstudiums stand ich dann schließlich vor der Frage, für welches Unternehmen ich meine Masterarbeit schreibe.
Zwei Dinge waren mir zu diesem Zeitpunkt schon klar: Ich wollte nicht langfristig in München bleiben. Und: Ich wollte unbedingt nach dem Studium mein eigener Chef sein.
Also schlug ich meinem Professor vor, dass ich als Abschlussarbeit einen Businessplan schreibe. Meinen eigenen. Eduard und ich wollten den Schritt in die Selbstständigkeit wagen: Als Agentur für Onlinemarketing & Webentwicklung. Dass meine Leidenschaft für (Marketing-)Texte und sein Enthusiasmus für Web-Design und -Entwicklung gut harmonierten, hatten wir in der Vergangenheit schon oft festgestellt.
Mein Professor stimmte zu – und noch bevor meine Masterarbeit fertig war, gründeten wir unsere gemeinsame Firma „aXist“. Jeder von uns hatte schon seinen eigenen kleinen Kundenstamm – perfekt für unseren gemeinsamen Start.
Unser Start in die Selbstständigkeit – „Hart aber herzlich“
Schnell kamen wir, über unsere bisherigen Kunden, an neue Aufträge – es reichte für eine kleine gemeinsame Wohnung und einen vollen Kühlschrank.
Da wir von zu Hause arbeiteten, fiel uns ziemlich schnell die Decke auf den Kopf. Klar, wir hatten zu tun – aber 24 Stunden in den eigenen vier Wänden zu sitzen, war einfach nicht unser Ding. Wir brauchten, abseits unserer Kunden, soziale Kontakte. Also beschlossen wir, auf die Suche nach einem Büroraum zu gehen. Fündig wurden wir im DFKI Kaiserslautern, die Büroräume an Selbstständige vermieteten.
Wir fanden nicht nur einen toll ausgestatteten Büroraum in einem repräsentativen Gebäude vor, sondern vor allem auch die netten Mitarbeiter des DFKIs und die vielen anderen Selbstständigen, mit denen wir auf dem Flur ein Schwätzchen halten und uns in der Mittagspause treffen konnten.
Der Büroraum kostete – für uns – eine ziemliche Stange Geld. Aber: Es fühlte sich so gut und richtig an.
Und zeitnah wurden wir in unserer Entscheidung bestätigt: Mit dem neuen Büroraum kamen schnell neue Kontakte, über die wir wiederum an Aufträge kamen. Und wir waren längst nicht mehr nur für kleine Unternehmen tätig – die Anfragen kamen mittlerweile auch von regionalen Großunternehmen.
Die Selbstständigkeit – Nicht immer ein Zuckerschlecken
Dennoch kamen wir in den ersten Jahren oft an unsere Grenzen. Da viel Arbeit da war, schufteten wir rund um die Uhr – bis spät in die Nacht hinein. Ein geregelter Alltag: Fehlanzeige.
Dazu kamen Herausforderungen wie Kunden, die nach Aufträgen gar nicht oder erst Wochen später zahlten. Websites, die in Auftrag gegeben wurden und bei denen sich der Auftraggeber dann nie wieder meldete. Es war nervenaufreibend und es gab Zeiten, in denen wir nicht wussten, wie wir weitermachen sollen.
Als Paar solche Situationen zu meistern, war auch für uns neu. Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem verschwammen immer mehr. Mehr als einmal dachten wir in schwierigen Zeiten darüber nach, das Handtuch zu werfen. Aber: Wir bissen die Zähne zusammen und rangen uns immer wieder dazu durch, uns nicht unterkriegen zu lassen. Wir wollten unseren Traum weiterleben. Und: Gemeinsam sind wir gewachsen.
Wir entschlossen uns, alles auf eine Karte zu setzen und unser Team zu vergrößern. Um einen „normalen“ Arbeitsalltag zu normalen Uhrzeiten zu gewährleisten. Und um neben der Arbeit etwas „Luft“ zu haben, damit wir uns auch um Dinge wie die Buchhaltung, Versicherungs- und Rechtsfragen kümmern konnten.
Wir fanden zwei tolle Mitarbeiter und drei Werksstudenten sowie einen Freiberufler, mit denen wir die schnell immer größer werdende Anzahl an Aufträgen stemmten. Wir waren voll in unserem Element – und so glücklich, das tun zu dürfen, wofür wir so sehr brennen. Wir bauten uns einen soliden und zuverlässigen Kundenstamm auf und die schwierigen Zeiten waren quasi – von einen Tag auf den anderen – vorbei.
Als das DFKI nach vier Jahren für unseren Büroraum Eigenbedarf anmeldete, bezogen wir neue Büroräume in Siegelbach.
Kurze Zeit später heirateten wir…
…und es kündigte sich unser erster Nachwuchs an. Eduard und unser Team übernahmen einen Teil meiner Aufgaben – und ich arbeitete, wann immer es möglich war. Das ist das Schöne an der Selbstständigkeit: Die flexible Einteilung der Arbeitszeiten.
Mittlerweile haben wir zwei wunderbare Kinder (2 und 4 Jahre) und arbeiten in unseren eigenen Räumlichkeiten, in unserem eigenen Häuschen auf dem Land. Unsere Firma steht, nach mittlerweile 9 Geschäftsjahren, auf soliden Beinen und wir haben uns einen tollen Kundenstamm aufgebaut. Wir arbeiten nur noch zu zweit, denn mit zwei kleinen Kindern sind wir so derzeit flexibler. Zusätzlich hat Eduard, bei einem unserer Kunden, einen Job in Festanstellung angenommen – denn für unsere Kinder hatten wir das Bedürfnis nach einem weiteren Stück Sicherheit.
DANKE an alle unsere Kunden
aXist ist unser „drittes Kind“ und bedeutet uns unheimlich viel. Wir lieben das, was wir machen!
Vor allem aber sind wir mehr als froh über unsere langjährigen Kunden, die auch in schwierigen Zeiten – wie wir sie leider im letzten Jahr aufgrund meiner schweren Krankheit erleben mussten – die Treue gehalten haben.
Auch wenn es manchmal etwas länger gedauert hat, bis Aufträge abgearbeitet waren und wir viele davon schweren Herzens ablehnen mussten. Ein riesengroßes DANKESCHÖN für euer Vertrauen, wir wissen das mehr als zu schätzen und sind unendlich glücklich, dass wir wieder für euch da sein können.
Viele unserer Kunden sind über die Jahre auch zu unseren Freunden geworden – und das finden wir einfach fantastisch!
Wir haben nichts von unserem Enthusiasmus verloren. Im Gegenteil: Wir sind hochmotiviert und freuen uns auf alles, was die nächsten Geschäftsjahre bringen!
Euer aXist-Team